(09.11.2015, 19:04)Luddi schrieb: wenn 50 % seropositiv sind und diese Zahl höher ist als der normale Durchseuchungstiter, dann sagt das sehr wohl was aus, nämlich dass es einen auffallenden Zusammenhang gibt.
Nein, das sehe ich etwas anders. Es gibt ein auffälliges Bild aber den Zusammenhang kann man daraus zwar als Hypothese aufgreifen, aber die Ergebnisse können noch nicht als Beweis herangezogen werden. In Europa mag es dazu noch ganz anders ausschauen als in den USA.
Bei ALS wird durchaus auch empfohlen nach Borreliose zu schauen. Nachdem ALS eine Erkrankung ist, deren Ursache nicht kennt, darf man ruhig alles ernst nehmen was Symptome dieser Art erzeugt.
Of 19 unselected patients with the diagnosis of amyotrophic lateral sclerosis (ALS) living in Suffolk County, New York (an area of high Lyme disease prevalence), 9 had serologic evidence of exposure to Borrelia burgdorferi; 4 of 38 matched controls were seropositive. Eight of 9 seropositive patients were male (8 of 12 male patients vs 2 of 24 controls). Rates of seropositivity were lower among patients with ALS from nonendemic areas. All patients had typical ALS; none had typical Lyme disease. Cerebrospinal fluid was examined in 24 ALS patients--3 (all with severe bulbar involvement) appeared to have intrathecal synthesis of anti-B burgdorferi antibody. Following therapy with antibiotics, 3 patients with predominantly lower motor neuron abnormalities appeared to improve, 3 with severe bulbar dysfunction deteriorated rapidly, and all others appeared unaffected. There appears to be a statistically significant association between ALS and immunoreactivity to B burgdorferi, at least among men living in hyperendemic areas.
Article Published Date : Apr 30, 1990
Aus
http://www.greenmedinfo.com/article/immu...tor-neuron
Mal so zusammengefasst, wie ich es verstehe :
19 nichtselektierte Patienten mit der Diagnose ALS stammten aus einem Hochrisikogebiet für Lyme-Borreliose in der Region New York, Suffolk County. 9 hatten serologisch positive Titer. Alle hatten typische ALS Symptome keiner typische Lyme- Symptome.
24 ALS Patienten wurden mit Antibiotika behandelt . 3en mit ging es besser danach, 3en ging es danach schlechter, der Rest zeigte keine Veränderungen auf die Therapie.
Ist also die Frage, was man tut, wenn man in solch eine Situation kommt. Nicht alle Formen der ALS sprechen auf Antibiotika an, bei manchen (vorwiegend niedrige Motoneuronabnormalitäten) gab es Verbesserungen, bei manchen Manifestationen ( mit schwerer beteiligung der Medulla oblanogata) Verschlechterungen. Die meisten hatten gar keine Unterschiede dadurch erfahren.
Ich stimme zu, dass es in den USA in Hochriskogebieten für Lyme-Borreliose Auffälligkeiten gibt, die überwiegen bei Männern zu statistisch erhöhte Fallzahlen zu ALS ergeben, die Antikörper gegen Lyme-Borreliose aufwiesen. Wirft sich die Frage auf warum vor allem überwiegend bei Männern? Haben die noch andere Gemeinsamkeiten in Suffolk County erlebt, denen Frauen nicht so oft ausgesetzt waren? Z.B. am Arbeitsplatz oder so, ? Ist die Kombination zweier Faktoren entscheidend und Borrelien spielen dabei meist eine untergeordnete Rolle?
Wenn man bedenkt, dass in USA ein anderer Subtyp von Borrelia b. dominiert als in Europa, lässt sich für uns da kein wirklich tragfähiger Rückschluss daraus ableiten. Es bleibt leider spekulativ und die Behandlungsoptionen sind dadurch leider nicht sehr viel besser für die meisten ALS-Patienten.
@ landei, danke für die Links. EIne interessante Hypothese ist es auf alle Fälle.
Liebe Grüße Urmel