Ein bisschen was kann ich (glaube ich) auch zu dem Thema beitragen.
Als im letzten September (2014) meine Diagnose noch scheinbar 'vom Tisch' war, ich aber schon in etwas leichterer Form ziemliche Probleme mit meiner Beinmuskulatur (Schwäche, Verhärtung, Steifigkeit) hatte, habe ich ein paar seltsame Phänomene erlebt:
Ich war in einem stationären Aufenthalt in der Rheumatologie (wegen 'unerklärlicher Muskelschwäche'). Am 2. Abend hatte ich Lust auf was Süßes - allerdings konnte ich auch schon damals (zunächst kaum) laufen. Da gab es so einen Süßigkeiten-Automaten vor der Cafeteria - Gott, war der weit entfernt!
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Schon 'damals'...
Ich musste mich auf den paar Metern immer wieder auf irgendeinen Heizkörper setzen, damit die Muskulatur in den Beinen nicht zusammenbrach.
Nur - je mehr ich in den Tagen darauf immer wieder auf meine eigenen Beine angewiesen war, desto besser konnte ich laufen!
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Vorher hatte ich vor lauter Schwäche, scheinbar nachlassender Leistungsfähigkeit fast nichts mehr gemacht.
Okay, es hat noch fast ein dreiviertel Jahr seitdem gedauert, bis die Diagnose 'Borreliose Stadium III' bei mir gestellt wurde - daher hatte die Krankheit noch einmal wieder ein paar Monate mehr Zeit, sich auszubreiten. Und diese zunehmende 'Bewegungsglücklichkeit', die mir damals ein wenig Hoffnung gegeben hatte, ist leider mehr als eingedämmt.
Trotzdem bemerke ich immer wieder, dass ein bisschen Bewegung (auch wenn ich teilweise kurz vor dem muskulären Zusammenknacken bin) irgendwie doch etwas bringt.
Es scheinen sich solche Phänomene wie Verhärtungsgefühle, Steifigkeiten, Ziehen etc. etwas zu lösen. Problem ist mittlerweile nur, dass nach kurzer Aktivität eine schreckliche Schwäche einsetzt...
Und letztendlich ist die Crux, dass, je mieser man sich fühlt, man immer mehr in die Bewegungslosigkeit abtaucht, und je bewegungsloser man wird, auch der Bewegungsapparat immer steifer/verhärteter/unflexibler wird, und, und...
Egal! Wichtig scheint mir, dass Muskel-, Sehnen- oder gerade Faszienprobleme immer noch ein Stiefkind sind oder zumindest stiefkindlich behandelt werden. Dabei könnte es vielleicht in dem ein oder anderen Fall ganz einfach sein (im Sinne einer potenziellen Nachbehandlung).
Mein persönlicher Eindruck ist dass, wenn es mehr Ärzte und Physiotherapeuten gäbe, die sich mit dem Problem 'Faszien' bei Borreliose kümmern würden, es auch weniger 'Bewegungsleichen' unter uns gäbe - denn genauso empfinde ich mich selbst mittlerweile.
Du bist schwach, hast Schmerzen? Bewegung tut weh? Du kannst kaum einen Schritt vor den anderen machen? Deine Beine scheinen zusammenzuklappen?
Schön, dagegen gibt es sicher einige Strategien im Bereich der Medizin oder der Physiotherapie - und das Thema Faszien ist sicher ganz wichtig dabei!
Nur - wer weiß etwas davon?
![Undecided Undecided](https://forum.onlyme-aktion.org/images/smilies/undecided.gif)
Und wer ist in der Lage (WENN) er etwas davon weiß, dich adäquat zu behandeln? Und wer kann dich dahin verweisen?
'Du hast keine Chance, aber nutze sie.'
Herbert Achternbusch, Die Atlantikschwimmer