Mai ist Lyme Disease Awareness Monat. Lyme Disease ist im deutschsprachigen Raum bekannt unter Borreliose. Borreliose wird von Zecken übertragen. Fiasko-Blog Tag 27.
Warum wird nicht mehr geforscht? Forschung für bessere Diagnostika wäre immens wichtig. An der Diagnostik hängt nebst Diagnose auch Epidemiologie und Therapiekontrolle. Die vielfältigen und unspezifischen Symptome der späteren Stadien sind weder für Epidemiologie noch Therapiekontrolle aussagekräftig.
Mit der Verharmlosung der Borreliose durch gewisse Experten wird Forschung seit Jahren erfolgreich behindert. Aber auch seitens der Spezis, die die Borreliose ernst nehmen, kommt nichts Gescheites zustande. Alternative Testmethoden werden von geltender Lehrmeinung nicht anerkannt und müssen privat bezahlt werden. Für die Zuverlässigkeit von LTT und Co. scheint also auch keine belastbare Basis vorhanden zu sein.
Warum wird im wichtigen Segment der Borreliose-Diagnostik nicht endlich intensiv geforscht? Ist es die Angst vor der Schande, wenn sich herausstellen könnte, dass die Borreliose und/oder Chronische Verläufe im Sinne einer anhaltenden Infektion doch häufiger sind, als Jahrzehnte gepredigt? Oder stecken gar wirtschaftliche Interessen dahinter? Ich erachte das nicht als unmöglich. Immerhin war Prof. Rauer, federführender Neurologe bei der Erstellung der S3-Leitlinie Neuroborreliose, wegen erheblicher Interessenskonflikte nicht stimmberechtigt. Leider bin ich zuwenig naiv, zu glauben, dass er null Einfluss auf andere Experten der Konsensusgruppe ausgeübt hat.
Prof. Rauer gehört gemäss Leitlinienreport nebst verschiedenen Tätigkeiten für Versicherungen und Pharmaunternehmen 50 % der Firma Ravo Diagnostika Freiburg GmbH. Diese Firma vertreibt unter anderem auch gängige, aber leider in vielerlei Hinsicht unzuverlässige Antikörpertests für Borreliose. Würde die Forschung einen oder mehrere zuverlässige Tests hervorbringen, wäre das sicher eine Umsatzeinbusse für die Firma Ravo.
Dann haben wir z.B. noch Prof. Wilske, die lange leitend am NRZ Borreliose tätig und an den Qualitätsstandards zur Diagnostik MIQ12 beteiligt war. Ihr Kollege Dr. Fingerle
XXX. Jedenfalls hält sie achtzehn europäische und internationale Patente auf bestimmte Proteine von Borrelia burgdorferi, die im Zusammenhang mit der Entwicklung von Borreliose-Testkits oder -Impfstoffen von Bedeutung sind.
Vielleicht behindert auch der Umstand, dass Proteine von Borrelia patentiert werden, die Forschung. Was weiss ich schon?
Wer sonst noch mit wem in die Kiste hüpft, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber ich bin nicht naiv genug zu glauben, dass wirtschaftliche Interessen von gewissen Experten die Forschung an zuverlässiger Diagnostik nicht verhindern würden. Dabei wäre es so wichtig. Ohne zuverlässige Diagnostik wird der Expertenstreit ewig weitergehen und Patienten werden weiter leiden. Ich glaube nicht mehr daran, dass die Experten mit den unterschiedlichen Meinungen sich eines Tages wie Erwachsene an einen Tisch setzen, um echte Lösungen für die Patienten zu finden. Verleugnung ist keine Lösung. Jedem eine Borreliose zu diagnostizieren, der einen Strauss an unspezifischen Symptomen hat, aber auch nicht.
Wo ist das Problem? Ich sehe ganz viele.
Edit:
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Gruß, Moderator.