19.08.2019, 07:18
@towanda:
Kochbuchmedizin ist letztlich das strenge Handeln der Ärzte nach genauer Anweisung. Eine ungute Entwicklung, die bei Leitlinien gerne verfolgt wird.
Ich habe das Zitat, dass Borreliose nur bei Erythema migrans behandelt werden darf, jetzt im Originalentwurf der IDSA nicht herauslesen können oder gefunden. Wo genau hast du das dort gesehen?
Für Stari, die in USA durch die Lonestarzecke übertragen wird, gibt es dann z.B. ausdrücklich gar keine Empfehlung. Bei uns gibt es im Zusammenhang von weiteren durch Zecken übertragene Erkrankungen keinerlei Empfehlungen z.B. für Borrelia miyamotoi etc. Die reine Fokussierung auf streng definierte Krankheitsbilder der reinen Lyme-Borreliose führt dann eben viel zu oft nicht weiter und Coinfektionen und Comorbiditäten sind bei allen Studien dann gleich ein Ausschlusskriterium - sprich die Personengruppe wird von vornherein ausgeschlossen. Dann sind Leitlinien auf diese Personengruppe eigentlich gar nicht anwendbar. Damit steht Arzt und Patient mit und ohne Leitlinien vor dem selben Dilemma.
Mal was zum Nachdenken: Es würde fast keiner auf die Idee kommen, die Alpen auf reinen Kalk zu beschränken. Genau das wird aber bei Leitlinien gemacht. Im übertragenen Sinne: Man betrachtet sehr wenig sehr genau und kann damit Kalk erkennen, nicht aber die Alpen beschreiben.
Wenn IDSA von Lyme-Borreliose spricht, wäre das auf das Bild übertragen der reine Kalk, wenn wir von Borreliose sprechen, wären das die Alpen. Das sind eben unterschiedliche Betrachtungsweisen, die man nicht in Einklang bringen kann. Man kann und sollte das aber durchaus zur Sprache bringen. Auch bei Ärzten. Dumm sind die ja in der Regel nicht.
LG Urmel
Kochbuchmedizin ist letztlich das strenge Handeln der Ärzte nach genauer Anweisung. Eine ungute Entwicklung, die bei Leitlinien gerne verfolgt wird.
Ich habe das Zitat, dass Borreliose nur bei Erythema migrans behandelt werden darf, jetzt im Originalentwurf der IDSA nicht herauslesen können oder gefunden. Wo genau hast du das dort gesehen?
Für Stari, die in USA durch die Lonestarzecke übertragen wird, gibt es dann z.B. ausdrücklich gar keine Empfehlung. Bei uns gibt es im Zusammenhang von weiteren durch Zecken übertragene Erkrankungen keinerlei Empfehlungen z.B. für Borrelia miyamotoi etc. Die reine Fokussierung auf streng definierte Krankheitsbilder der reinen Lyme-Borreliose führt dann eben viel zu oft nicht weiter und Coinfektionen und Comorbiditäten sind bei allen Studien dann gleich ein Ausschlusskriterium - sprich die Personengruppe wird von vornherein ausgeschlossen. Dann sind Leitlinien auf diese Personengruppe eigentlich gar nicht anwendbar. Damit steht Arzt und Patient mit und ohne Leitlinien vor dem selben Dilemma.
Mal was zum Nachdenken: Es würde fast keiner auf die Idee kommen, die Alpen auf reinen Kalk zu beschränken. Genau das wird aber bei Leitlinien gemacht. Im übertragenen Sinne: Man betrachtet sehr wenig sehr genau und kann damit Kalk erkennen, nicht aber die Alpen beschreiben.
Wenn IDSA von Lyme-Borreliose spricht, wäre das auf das Bild übertragen der reine Kalk, wenn wir von Borreliose sprechen, wären das die Alpen. Das sind eben unterschiedliche Betrachtungsweisen, die man nicht in Einklang bringen kann. Man kann und sollte das aber durchaus zur Sprache bringen. Auch bei Ärzten. Dumm sind die ja in der Regel nicht.
LG Urmel
Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org
Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)